Der ADAC hat das fast in Vergessenheit geratene Auto-Wandern in der oberitalienischen Provinz Trentino unter dem Motto „Oldtimer-Wandern“ wieder zum Leben erweckt.
Das Trentino offeriert geruhsam reisenden Oltimer-Wandernden zahlreiche reizvolle Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten. Die Region nördlich des Gardasees mit ihren üppig en Uferlandschaften und atemberaubenden Bergformationen bietet diesmal die malerische Kulisse für die Schmuckstücke der automobilen Geschichte.
Unabhängig von Glanz und Gloria oder Hubraum und PS-Zahlen in einer Landschaft mit schönen Panoramen und tollen Aus- und Einblicken geruhsam mit einem historischen Automobil zu reisen, ist ein nicht mehr allzu bekanntes Gut: Man fährt wirklich, um unterwegs zu sein.
Der Weg ist das Ziel. Der schon vom chinesischen Philosophen Konfuzius geprägte Spruch vom Weg, der das eigentliche Ziel sei, verhilft zu einer Wiederentdeckung: Das „Wandern mit dem Kraftwagen“, das Stanislaus M. Zentzytzki in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts beschrieb.
Lerne zu reisen, ohne zu rasen. Von der Zeitschrift „Die Straße“ wurde 1936 der Begriff des „Autowanderns“ geschaffen. Während 30 PS in jener Zeit gegenüber den wenigen Pferden vor früheren Postkutschen schon als echter Fortschritt galten, ist Tempo 50 als Entschleunigung beim heutigen Oldtimer-Wandern ganz im Sinne des deutschen Schriftstellers Otto Julius Bierbaum (1865 bis 1910).
Ihm hat die Nachwelt nicht nur das geflügelte Wort „lerne zu reisen, ohne zu rasen“ zu verdanken. Bierbaum schrieb 1903 über eine Fahrt im „Adlerwagen“ von Berlin nach Sorrent in Italien und zurück ein Buch in Briefen mit dem beziehungsreichen Titel „Eine empfindsame Reise im Automobil“.
Darin findet sich sein Credo, das für Automobil-Reisende auch heute gelten kann: „Das Wesentliche des Reisens ist keineswegs die Schnelligkeit, sondern die Freiheit der Bewegung, die hilft, sich vom Alltäglichen seiner Umgebung zu entfernen und neue Eindrücke mit Genuss aufzunehmen.“
Und Fahrspaß wird im Oldtimer sogar zum körperlichen Erlebnis: Schließlich ersetzt Muskelkraft beim Lenken, Schalten und Bremsen die modernen Fahrhilfen, die Autofahrten von A nach B heute fast schon langweilig machen können.
Schließlich sind „Rastplätze oder sonstige Stellen, an denen es sich lohnt kurz Halt zu machen und die Schönheiten und die Eigenart der Landschaft auf sich wirken zu lassen“ nicht erst seit Ratgeber Bahr auch Stätten für das Kennenlernen landestypischer Verköstigung.
Weitere Informationen unter www.adac.de/klassik und bei Facebook unter http://www.facebook.com/adactrentinoclassic
Strecken 2016
![]() |
(Zum Vergrößern auf die Karte klicken) |
Rückblick 2015
Rückblick 2014
Von der nördlichen Spitze des Gardasees erklimmen die historischen und klassischen Automobile die Landschaften des Trentino. Höhepunkt ist der „Concorso d´Eleganza“ am 22. September in Rovereto, bei dem sich alle teilnehmenden Oldtimer präsentieren und die schönsten davon prämiert werden. Den jeweiligen Gesamtsiegern der Tagesausfahrten winken die „Farfalle d´Oro“, die großen „Goldenen Schmetterlinge“ des Trentino.
Nicht die Stoppuhr bestimmt den Ablauf des ADAC Oldtimer-Wanderns, sondern Entschleunigung, Genuss und Kultur. Um bei den Tageswertungen erfolgreich zu sein, müssen bei den vier, insgesamt über 550 Kilometer umfassenden Tagestouren, zahlreiche Aufgaben gelöst und Fragen beantwortet werden. Im Jahr 2004 erwanderten die Teilnehmer erstmals mit ihren historischen Fahrzeugen das Trentino.
Die landschaftliche Schönheit und die kulturelle Vielfalt des Trentino macht die ADAC Trentino Classic seitdem zu einer der beliebtesten Klassik-Veranstaltungen des ADAC. Die Schirmherrschaft der ADAC Trentino Classic übernimmt in diesem Jahr Hermann Tomczyk, Sportpräsident des ADAC, in dessen Zuständigkeit auch das Thema Klassik im ADAC liegt.
Rückblick 2013