Beim Fiat 500 wird es etwas neben dem bisher bekannten Modell, das gerade erst als Hybrid vorgestellt wurde, künftig auch eine reine Elektroversion geben. Sie sieht dem bisherigen Modell zum Verwechseln ähnlich, steht aber auf einer neuen und etwas größeren Plattform.
Es handelt sich um das erste Elektroauto im Fiat-Chrysler-Konzern. Die Lithiumionen-Batterien haben eine Kapazität von 42 kWh. Die Reichweite nach WLTP beträgt bis 320 Kilometer. Der Elektroantrieb hat eine Leistung von 118 PS (87 kW). Damit beschleunigt der Kleinstwagen in 3,1 Sekunden von null auf 50 km/h, Tempo 100 wird nach 9,0 Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h begrenzt. Weltpremiere war am 4. März 2020.
Die erste Modellvariante des Fiat 500 ist die Opening-Edition „La Prima“ als Cabriolet, das erste emissionsfreie Cabriolet mit vier Sitzen. Vorreservierungen sind ab sofort möglich. Pro Land werden die ersten 500 Fahrzeuge als nummerierte Auflage aufgelegt. Der Preis beträgt inklusive der Heimladestation 37.900 Euro.
Der Fiat 500 ist mit einem Schnell-Ladesystem ausgestattet, das einen Ladestrom von bis zu 85 kW ermöglicht. Beim DC-Laden mit Kabel Mode 4 sind nach nur fünf Minuten Ladezeit die Batterien weit genug aufgeladen, um rund 50 Kilometer zu fahren und in einer weiteren halben Stunde sind bis zu 80 Prozent der Batteriekapazität wieder verfügbar.
Der CCS2-Anschluss (Combo 2) ermöglicht Laden sowohl mit Gleich- als auch mit Wechselstrom. Außerdem ist ein Mode-3-Kabel an Bord, das Laden an öffentlichen Stationen mit bis zu elf kW ermöglicht. Die Startserie Fiat 500 „La Prima“ wird zusammen mit einer Wallbox verkauft, die an eine herkömmliche 230-Volt-Steckdose angeschlossen wird.
Vermarktet wird sie durch Mopar, die Zubehörmarke des Konzerns In der Basiskonfiguration ermöglicht die „Easy Wallbox“ das Aufladen der Batterien des Fiat 500 mit bis zu drei kW, die Steuerung des Ladevorgangs erfolgt über Bluetooth.
Der Fiat 500 stellt drei Fahrstufen bereit. Im Modus „Sherpa“ ist das gesamte System daraufhin konfiguriert, die größtmögliche Reichweite zu erzielen. So wird beispielsweise sichergestellt, dass ein im Navigationssystem programmiertes Ziel oder die nächstgelegene Ladestation erreicht wird.
Dazu wird eine ganze Reihe von Faktoren justiert. So begrenzt der Modus die maximale Fahrgeschwindigkeit auf 80 km/h, die Umsetzung von Befehlen des Fahrpedals erfolgt besonders sanft und zusätzliche Verbraucher wie Klimaanlage oder Sitzheizung werden automatisch ausgeschaltet.
In der Einstellung „Normal“ lässt sich der Fiat 500 beinahe wie ein herkömmliches Fahrzeug mit Verbrennungsmotor fahren. Steht der Fahrprogrammwahlschalter dagegen auf „Range“, muss im Prinzip nur noch das Fahrpedal betätigt werden. Loslassen des Fahrpedals löst einen Bremsvorgang aus, ohne dass dazu das Bremspedal getreten werden muss. Das Bremspedal wird nur noch benötigt, um das Fahrzeug zum kompletten Stillstand zu bringen.
Die neue Plattform ist jeweils sechs Zentimeter breiter und länger, der Radstand ist um zwei Zentimeter gewachsen. Die Türgriffe sind in die Karosserie eingelassen, der Schließmechanismus wird elektrisch betätigt.
Der Innenraum wurde völlig neu gestaltet. Durch den Entfall der Schalthebelkonsole gibt es zwischen den Vordersitzen modulare Ablageflächen. Trotz der Batterietechnologie bleibt das Kofferraumvolumen in vollem Umfang erhalten.
Nachgelegt hat Fiat für den Stromer bei den Assistenzsystemen. Die intelligente Adaptive Geschwindigkeitsregelung reagiert mit Bremsen beziehungsweise Beschleunigung nicht nur unter Berücksichtigung anderer Fahrzeuge, sondern auch von Radfahrern und Fußgängern.
Der Spurhalteassistent (Lane Centering) hält den neuen Fiat in der Mitte der Fahrspur. Außerdem ist der Fiat 500 mit einem Totwinkel- und Müdigkeitsassistenten sowie einem 360-Grad-Kamerasystem mit „Drohnen-Sicht“ (Drone-View) ausgestattet.
In absehbarer Zeit wird Fiat das Acoustic-Vehicle-Alert-System (AVAS) zur Verfügung stellen, das Fußgänger im Geschwindigkeitsbereich unterhalb von 20 km/h mit einem unverwechselbaren Ton auf das herannahende Fahrzeug aufmerksam macht. Ausgewählt hat Fiat dazu eine weitere Reminiszenz an das authentische Dolce Vita: Die von Nino Rota präsentierte Titelmelodie aus Federico Fellinis Film „Amarcord“.
Der Fiat 500 ist das erste Modell von FCA mit dem Infotainmentsystem Uconnect 5 und 10,25 Zoll großem Touchscreen. So lässt sich beispielsweise mit sogenannten Widgets die grafische Darstellung von Funktionen und Applikationen frei gestalten. Unter anderem besteht die Möglichkeit, den Ladezustand der Batterie und die Ladefunktionen über das Smartphone zu steuern, um beispielsweise Zeiträume mit besonders preiswerten Stromtarifen zu nutzen. Darüber hinaus gestattet diese Funktion, das Fahrzeug zu orten, die Türen zu verriegeln oder zu entriegeln sowie Licht oder Klimaanlage einzuschalten.
Mit der Navigations-App lässt sich nicht nur eine extern erstellte Routenbeschreibung auf das Navigationssystem des Fahrzeugs senden, sondern zusätzlich werden auch Informationen zu Wetter und Verkehrssituation dargestellt.
Zu den Informationen zählen auch Ladestationen entlang der Route, das System berücksichtigt dabei den aktuellen Ladezustand der Fahrzeugbatterie. Die zu Grunde liegenden Kartendaten werden online aktualisiert. Eine Diebstahlwarnung und ein mobiler Hotspot für bis zu acht Endgeräte sind weitere Features, die auch ein Spracherkennungssystem umfasst.
Käufer eines neuen Fiat 500 können exklusiv den Mobilitätsservice „My Dream Garage“ nutzen und immer dann, wenn ihr rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug an seine Grenzen stößt, ein anderes Modell des Unternehmens fahren.
Sei es einen Fiat 500X oder einen Fiat 500L, einen Sportwagen wie Alfa Romeo Giulia oder Stelvio sowie die Jeep-Modelle Wrangler, Compass oder Renegade. Das Angebot funktioniert wie ein Abonnement, in dessen Rahmen man alle Fahrzeuge der FCA Gruppe auf Wunsch buchen kann.